Libell

[738] Libell nennt man jede kleine Schrift von nur geringem Umfange, besonders den gerichtlichen Anschlag bei Versteigerungen, jedes Auctionsverzeichniß; dann jede Klagschrift, Bittschrift, Brief, Memorial und dergl., weil bei den Römern alle solche Einreichungsschreiben, z.B. des Klägers an den Prätor, ferner die Bittschriften an die Kaiser und deren Sendschreiben an den Senat und öffentliche Verordnungen an das Volk libelli hießen. Dann bedeutet es endlich Angebeschrift, Schmähschrift, Pasquill.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 738.
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