Maranhon

[48] Maranhon (der), Marañon oder Amazonenstrom, wie er in seinem untern Laufe genannt wird, ist der größte Fluß von Südamerika und seine Länge wird auf 730 M. berechnet. Er entspringt auf den Cordilleras de los Andes (s.d.) aus dem Lauricocha-See im Departement Junin der Republik Peru, durchströmt anfänglich das Thal zwischen den beiden Hauptbergketten in nordwestl. Richtung, wendet sich dann östl. und nimmt von S. her den wichtigern Ucayate auf, welcher aus der Vereinigung des aus Bolivia kommenden und an 200 M. langen Paro oder Beni und des Apurimac entstanden ist, der westl. vom Titicacasee entspringt und von Manchen als Quelle des M. angesehen wird. Rechts vereinigt er sich noch mit dem Huallaga und nachdem er die Scheidelinie von Peru und Colombia geworden, mit dem die Westgrenze von Brasilien auf einer langen Strecke bildenden Hyavary. Endlich flutet er mitunter 10 M. breit durch die unermeßlichen, theils mit Urwald bedeckten, theils offenen Ebenen im nördl. Brasilien, wo von S. her der Madeira, Tapajoz, Xingu und der Tocantines noch an seiner Mündung, von N. der Rio Negro sich in ihn ergießen und strömt in zwei Hauptarmen, welche die Insel Juanes umschließen und nachdem er über 60 Flüsse aufgenommen, mit einer solchen Gewalt ins atlantische Meer, daß man in einer Entfernung von 60 M. seine Wassermassen noch deutlich unterscheiden kann.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 48.
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