Metamorphose

[123] Metamorphōse, ein dem Griechischen entlehnter, mit Verwandlung oder Umgestaltung gleichbedeutender Ausdruck, der in der Naturkunde vorzüglich von schnellern Vorgängen der Art, z.B. der Verwandlung der Puppe in einen Schmetterling, des Eies in ein völlig ausgebildetes Thier, angewendet, allein auch für alles Entstehen und Vergehen und jede Veränderung in der Welt gebraucht wird. – Unter einem Metamorphosentheater wird ein Marionettentheater (s. Marionetten) verstanden, dessen Puppen zu plötzlichen Verwandlungen in allerhand andere Gegenstände eingerichtet sind; endlich führt auch ein Gedicht des röm. Dichters Ovid (s.d.) den Titel »Metamorphosen«, weil in dieser dichterischen Bearbeitung der Götterlehre der Alten den Schluß jeder Erzählung eine Verwandlung bildet.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 123.
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