Pfirsche

[479] Pfirsche (die) oder Pfirsich, die saftreiche, weinartig-lieblich und würzhaft schmeckende Frucht des Pfirsichbaumes, wird in sehr vielen Abänderungen gezogen, welche auch an Güte, äußerm Ansehen und Größe, sowie in der Zeit der Reise verschieden sind, die jedoch bei den meisten im Sept. eintritt. Der Pfirsichbaum stammt aus Persien, von wo er nach Griechenland und Italien und von da ins übrige Europa verpflanzt wurde. Seine dunkelrothen oder fleischfarbigen Blüten kommen vor den Blättern bei uns im April zum Vorschein und sitzen ohne Stiel an den Zweigen; die Früchte haben je nach der Art eine gelbe, grüne oder rothe Farbe und kommen mitunter den großen Äpfeln an Umfang gleich. Der Pfirsichbaum verlangt einen mehr trockenen und zwar fruchtbaren, doch keineswegs fetten Boden, verträgt frischen Dünger gar nicht und verlangt in unsern Gegenden einen gegen S. gerichteten Stand an einer Mauer, wo er meist am Spalier gezogen wird. Den Winter über muß er in unserm Klima durch Stroh, Tannenreißig oder Matten sorgfältig bedeckt und wo er an einer Bretwand steht, jede Spalte derselben verstopft werden. Sie wachsen sehr schnell zu fruchttragenden Bäumen auf, gehen aber nach 15–20 Jahren allmälig ein. Über Pfirsichkerne wird Branntwein abgezogen, welcher dann Persico heißt.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 479.
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