Romanze

[734] Romanze (die) ist eine der romantischen Zeit des Ritterwesens entlehnte, ihrer Haupteigenthümlichkeit nach epische Dichtungsform, die sich aber mehr als jede andere dem lyrischen Ausdrucke hingibt, eine gedrängte, volksthümlicheinfache Behandlung fodert und damit die Lebendigkeit der dramatischen Schilderung verknüpft, auch Scherz und Satire keineswegs ausschließt, übrigens die größte Ähnlichkeit mit der Ballade (s.d.) hat. Nächst den Spaniern und Franzosen besitzt die frühere engl. Literatur viele und verdienstliche, zum Theil in Sammlungen vereinigte Romanzen, neuerdings aber ist diese Dichtungsart nach Bürger's ausgezeichnetem Vorgange von den besten deutschen Dichtern am vollendetsten und vielseitigsten angewendet worden.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 734.
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