Selen

[162] Selen ist ein 1817 von Berzelius entdeckter Stoff, welcher ein metallisches Ansehen hat und daher gewöhnlich zu den Metallen gerechnet wird, in seinem übrigen Verhalten aber große Ähnlichkeit mit dem Schwefel hat. Man findet ihn in Verbindung mit vielen andern Metallen und namentlich setzt er sich in den Bleikammern, in welcher die Schwefelsäure bereitet wird, ab. Das reine Selen erscheint als eine dunkelblaugraue, metallisch glänzende, an den Kanten durchscheinende Masse, die bei gewöhnlicher Temperatur fest und spröde ist. Fein zertheilt gibt es ein rothes Pulver. Es ist geruch- und geschmacklos, leicht schmelzbar und flüchtig und leitet die Elektricität nicht. Wie der in Wasser gegossene Schwefel (s.d.) ist auch das Selen zähe und dehnbar und man hat es daher zur Herstellung von Medaillen benutzt, mit dem Bildniß des Entdeckers.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 162.
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