Spittler

[250] Spittler (Ludw. Timotheus, Freiherr von), ein ausgezeichneter Geschichtschreiber, wurde 1752 zu Stuttgart geboren, studirte seit 1771 zu Tübingen und Göttingen, und wurde beim theologischen Stifte zu Tübingen 1777 Repetent. Nachdem er sich durch gelehrte Schriften bekannt gemacht hatte, wurde er schon 1779 ordentlicher Professor der Philosophie zu Göttingen und 1788 mit dem Hofrathstitel geehrt. Er verließ die Universität 1797 und ging auf eine Berufung zum wirklichen Geheimrath in würtemb. Dienste, wurde nachher Minister, Präsident der Oberstudiendirection und Curator der Universität [250] Tübingen, und starb 1810. Zu seinen wichtigsten Werken gehören sein »Grundriß der Geschichte der christlichen Kirche« (Gött. 1806; 5. Aufl. von Planck, 1813); seine »Geschichte Würtembergs« (Gött. 1783) und sein »Entwurf der Geschichte der europ. Staaten« (2 Bde., Berl. 1793; 3. Aufl. von Sartorius, 1823). In diesen, sowie in seinen übrigen Werken zeichnet er sich durch Schärfe des Urtheils, tiefe Gelehrsamkeit und Beherrschung des Stoffes aus. Seine sämmtlichen Werke gab von Wächter in 15 Bdn. (Stuttg. 1827–37) heraus.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 250-251.
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