Absorption

[7] Absorption (lat., »Aufsaugung«), die Eigenschaft fester und flüssiger Körper, Gasarten in sich aufzunehmen oder auf ihrer Oberfläche zu verdichten. Gut ausgeglühte, fein poröse Holzkohle hat die Fähigkeit, Gase einzusaugen, in sehr hohem Grade; Platinschwamm absorbiert beträchtliche Mengen Wasserstoff, wobei eine Erhitzung bis zur Entzündung des Wasserstoffs eintritt (Platinfeuerzeug). Die Flüssigkeiten verschlucken um so beträchtlichere Mengen der Gase, je größer der Druck ist, unter dem diese stehen, und je tiefer die Temperatur ist. Die A. von Gasen durch feste Körper heißt speziell Absorption. – Die A. des Lichts [7] besteht darin, daß von den Körpern ein Teil der Lichtstrahlen verschluckt wird. Ein absolut schwarzer Körper würde alles auffallende Licht absorbieren, ein roter Körper absorbiert alle Lichtstrahlen außer den roten, die er zurückstrahlt. Auf A. beruhen die Fraunhoferschen Linien (s. Spektrum). Auch Wärmestrahlen werden von den Körpern absorbiert, von schwarzen Körpern am meisten (daher Winterkleidung dunkel, Sommerkleidung hell). – In der Physiologie ist A. der Vorgang, mittels dessen Flüssigkeiten oder Gase durch die Poren dünner Häute (Darmwand, Lungenepithel) in das Blut gelangen.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 7-8.
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