Arnim [2]

[100] Arnim, Ludw. Joachim, gewöhnlich Achim von, Dichter der Romantischen Schule, aus dem märkischen Adelsgeschlecht stammend, geb. 26. Jan. 1781 zu Berlin, gest. 21. Jan. 1831 auf seinem Gut Wiepersdorf bei Dahme, phantasiereich, kräftig, aber formlos; schrieb Romane (»Armut, Reichtum, Schuld und Buße der Gräfin Dolores«, 1810; »Die Kronenwächter«, 1817), Novellen (»Der Wintergarten«, 1809; »Landhausleben«, 1826), [100] Theaterstücke, und gab mit Brentano die Sammlung deutscher Volkslieder »Des Knaben Wunderhorn« (1806-8) heraus. – Vgl. Steig und Grimm (1894, 1904). – Seine Gemahlin (seit 1811) Elisabeth von A., gewöhnlich Bettina genannt, Tochter der Maximiliane Laroche, Schwester des Dichters Klemens Brentano, geb. 4. April 1785 in Frankfurt a. M., gest. 20. Jan. 1859 zu Berlin, eine geistreiche und phantastische Frau, Freundin des Stiftsfräuleins von Günderode. Nach deren tragischem Ende (1806) widmete sie Goethe eine schwärmerische Liebe; aus dieser Zeit stammt ihr originelles Buch »Goethes Briefwechsel mit einem Kinde« (1835; 4. Aufl. 1890); dann folgte »Die Günderode« (1840). Später wandte sie ihr Interesse den sozial-polit. Verhältnissen zu, so unter anderm in der Schrift »Dies Buch gehört dem Könige« (1843). – Vgl. Alberti (1885), Carriere (1887), Geiger (1902).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 100-101.
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