Buchará

[280] Buchará (Bokhara, Bochara) oder die Bucharei, früherer Name für die Länder vom Kaspischen Meere bis zur Mongolei und Tibet; die Große B. war das westl. Turkestan, die Hohe oder Kleine B. Ostturkestan oder Turfan. Das jetzige Chanat B. rechts am Amu, russ. Vasallenstaat und fast ganz von Rußland umschlossen, 205.000 qkm, etwa 3 Mill. E., strenggläubige Mohammedaner (Sunniten); Seidenspinnerei, Teppiche, Lederwaren; Karawanenhandel; russ. Militär- und Zollverwaltung. B. kam 666 n. Chr. in die Hände der Araber, dann der iran. Samaniden, Uiguren etc., 1218 fiel Dschingis Chan ein; 1500 kamen die Usbeken zur Herrschaft (daher wurde B. auch Usbekistan genannt). Die Kämpfe mit den Russen begannen 1865; B. verlor das ganze heute russ. Gebiet Samarkand (1868), und der jetzige Emir, Abdul-ahad Chan (seit 1882), ist kaum mehr als russ. Statthalter; 1886 wurde die Sklaverei aufgehoben.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 280.
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