Calvin

[303] Calvīn, Joh., eigentlich Jean Caulvin oder Cauvin, Reformator, geb. 10. Juli 1509 zu Noyon in der Pikardie, studierte Jurisprudenz, flüchtete 1533 als Anhänger der Reformation aus Paris nach Basel, wirkte seit 1536 in Genf, wurde 1538 von hier verbannt, lebte bis 1541 in Straßburg und führte in Genf nach seiner Zurückberufung die strengste Kirchenzucht ein, die von einem Konsistorium aus 12 Ältesten und 6 Geistlichen mit Unterstützung der weltlichen Behörden geübt wurde. Der Mittelpunkt seiner Lehre ist die Lehre von der Gnadenwahl (Prädestination). Er starb 27. Mai 1564. Sein Hauptwerk, die Grundlage der ganzen reform. Theologie, ist seine »Institutio religionis christianae« (1536; deutsch 1888). Gesamtausg. seiner Schriften (59 Bde., 1863-1900) von Baum, Cunitz und Reuß. – Biogr. von Kampschulte (2 Bde., 1869 u. 1899), Thelemann (3. Aufl. 1894).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 303.
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