Conti

[363] Conti (spr. kongtih), ein Nebenzweig des Hauses Condé (s.d.), nach der Stadt C. bei Amiens benannt; Stifter desselben ein jüngerer Bruder des Großen Condé, Armand von Bourbon, Prinz von C., geb. 11. Okt. 1629, in der Fronde Gegner der Hofpartei, söhnte sich später mit dem Hofe wieder aus, gest. als Gouverneur von Languedoc 21. Febr. 1666 zu Pézenas. – Sein Sohn François Louis, Prinz von La-Roche-sur-Yon und C., geb. 30. April 1664, 1697 zum König von Polen gewählt, konnte sich aber gegen August den Starken von Sachsen nicht halten, gest. 22. Febr. 1709. – Sein Enkel Louis François, Prinz von C., geb. 13. Aug. 1717, nahm teil am Österr. Erbfolgekriege, kommandierte 1744 in Piemont, 1745 in Deutschland, 1746 in Flandern, gest. 2. Aug. 1776. – Eine natürliche Tochter des letztern, Amélie Gabrielle Stephanie Louise, Prinzessin von C., geb. 30. Juni 1756, verfaßte »Mémoires historiques« (1797; deutsch 1809), woraus Goethe den Stoff zur »Natürlichen Tochter« nahm. – Vgl. Barthélémy (1875). – Mit ihrem Bruder, Louis François Jos., Prinz von C., geb. 1. Sept. 1734, gest. 13. März 1814 in Barcelona, erlosch das Haus.