Sachsen

Deutsches Reich. II. (Karten) 1. Germanien im 2. Jahrhundert n. Chr. 2. Deutschland nach der Völkerwanderung am Ende des 5 Jahrh. 3. Deutschland zur Zeit der sächs. u. fränk. Kaiser im 10 u. 11 Jahrh. 4. Deutschland nach dem 30jährigen Krieg. 5. Deutschland zur Zeit Napoleon I. im Jahre 1812. 6. Deutschland zur Zeit des Deutschen Bundes von 1815 bis 1866
Deutsches Reich. II. (Karten) 1. Germanien im 2. Jahrhundert n. Chr. 2. Deutschland nach der Völkerwanderung am Ende des 5 Jahrh. 3. Deutschland zur Zeit der ...

[583] Sachsen (lat. Saxŏnes), deutscher Volksstamm [Karten: Deutsches Reich II, 1-3], zuerst in Schleswig-Holstein erwähnt, drang gegen Ende des 3. Jahrh. vor und bildete mit den Angrivariern und Chauken einen Völkerbund im nordwestl. Deutschland; dann breiteten sie sich, während ein Teil um 450 Britannien eroberte (s. Angelsachsen), im 6. Jahrh. südl. bis zur Unstrut aus und zerfielen in die Stämme Westfalen, Engern, Ostfalen und Nordalbinger. Karl d. Gr. unterwarf sie 772-804 und zwang ihnen das Christentum auf. Gegen Ende des 9. Jahrh. erneuerte Graf Ludolf das alte Stammesherzogtum S., Herzog Otto der Erlauchte erwarb Thüringen; mit dessen Sohn Heinrich I. beginnt 919 die Reihe der deutschen Könige sächs. Stammes (s. Deutschland). Otto I. verlieh das Hzgt. S. 960 an Hermann Billung, bei dessen Stamm es bis 1106 verblieb. Darauf kam es an Lothar von Supplinburg, 1127 an Heinrich den Stolzen von Bayern. Dieser mußte es 1138 an Albrecht den Bären abtreten; sein Sohn Heinrich der Löwe erhielt es aber 1142 zurück. Nach dessen Ächtung 1180 ward das alte Hzgt. S. aufgelöst; Name und Würde desselben ging mit einem kleinen Gebietsteil auf Bernhard von Askanien über, der das Land um Wittenberg besaß, zu dem sein Sohn Albrecht I. (1212-60) Lauenburg erwarb. Dessen Söhne Johann und Albrecht teilten 1260 das Land in S.-Lauenburg (s. Lauenburg) und S.-Wittenberg; letzteres erhielt 1356 die Kurwürde, die nach Erlöschen der Linie S.-Wittenberg 1423 mit dem Hzgt. S. an Markgraf Friedrich den Streitbaren von Meißen überging. S. Sachsen (Königreich).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 583.
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