Cromwell

[375] Cromwell, Oliver, Lord-Protektor von England, Schottland und Irland, geb. 25. April 1599 zu Huntingdon, aus prot. altengl. Adelsfamilie, schloß sich den Puritanern an; als Mitglied des Parlaments von 1628 und dann des sog. Langen Parlaments von 1640 der Opposition angehörig, drängte er zum Bruch zwischen König und Parlament, bildete 1642 die Armee der Independenten, siegte bei Marston Moor (1644) und bei Naseby (1645), unterwarf, nachdem er die schott. Royalisten 1648 bei Preston besiegt hatte, auch das Parlament seiner Herrschaft, bewirkte die Hinrichtung des Königs Karl I. (1649), schlug die schott. Royalisten bei Dunbar (1650) und endigte den Krieg durch seinen Sieg über Karl II. bei Worcester (1651). Nach Beendigung des Seekrieges mit Holland (1653-54) und nach Auflösung des Langen Parlaments (20. April 1653) setzte er einen Verfassungsrat ein, trat auf dessen Wunsch als Lord-Protector an die Spitze der drei Reiche und stellte Englands Ansehen her. Er starb 3. Sept. 1658. – Vgl. Carlyle, »Letters and speeches of Oliver C.« (neue Ausg., 3 Bde., 1904). Biogr. von Hönig (4 Tle., 1887-89), Gardiner (1899; deutsch 1903), Morley (1900). – Sein Sohn Richard C., geb. 4. Okt. 1626, folgte ihm als Protektor, legte die Würde aber 1659 nieder; gest. 12. Juli 1712. – Vgl. Guizot (1856).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 375.
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