Freskomalerei

[619] Freskomalerei, die Kunst, an Wandflächen auf dem noch feuchten Kalkbewurf (ital. al fresco, »auf dem Frischen«) mit Wasserfarben Gemälde von meist größerm Umfange (Fresken) auszuführen. Dauerhaft sind diese Art Gemälde, weil der Kalk an der Oberfläche durch Aufnahme von Kohlensäure zu einem Email kristallisiert, das die Farbenteilchen fixiert. Aus dem Altertum erhielten sich ägypt., etrusk. und pompejan. Wandgemälde, aus dem christl. Mittelalter solche in ital. Kirchen und Klöstern. Im 16. Jahrh. gelangte die F. namentlich durch Michelangelo und Raffael, im 19. Jahrh. durch die deutschen Meister Cornelius, Overbeck, Veit, Schadow, Schnorr, Führich, Schraudolph, Schwind, Rethel, Preller, W. von Kaulbach, Karl Blaas u.a. zur Blüte. Durch die 1876 erfundene Stereochromie wurde die Technik vereinfacht. Neuere Freskomaler sind: Lotz, Prell, Couder, Flandrin, Puvis de Chavannes, Dyce, Maclife, Armitage, Watts, Madox Brown, Larsson u.a. – Vgl. W. König (1897).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 619.
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