Gastrula

Entwicklungsgeschichte. II.
Entwicklungsgeschichte. II.

[648] Gastrŭla, Darmlarve, nach Haeckel die Entwicklungsform des tierischen Eies, in der die den Keim bildenden Zellen eine Schale mit doppelter, eine Höhlung (Keimhöhle, Blastocölom) umschließender Wand darstellen, entstanden aus dem durch Klüftung der Eizelle hervorgegangenen Zellhaufen durch Anordnung der Zellen zu einer Hohlkugel (Keimblase, Blastula), deren Wand (Keimhaut, Blastoderm) sich einstülpte [Tafel: Entwicklungsgeschichte II]. Die Wandungsschichten, das äußere (Ektoderm, Epiblast, Hautsinnesblatt) und das innere Keimblatt (Entoderm, Hypoblast, Darmdrüsenblatt), legen sich dann unter Verdrängung der Keimhöhle aneinander und es entsteht der Urdarm, mit dem Urmund am Ende. Zwischen äußerm und innerm Keimblatt kann noch ein mittleres Keimblatt (Mesoderm, Muskelblatt) vorhanden sein. Durch diese einheitliche Keimform scheinen Tiere der verschiedensten Stämme (Wirbeltiere, Weichtiere, Gliedertiere) in ihrer Entwicklung hindurchzugehen.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 648.
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