Gerbsäuren

[668] Gerbsäuren, Gerbstoffe, organische Säuren von zusammenziehendem Geschmack, welche die Auflösungen des Eiweißes und des tierischen Leims fällen und sich mit den tierischen Häuten so verbinden, daß dieselben in Leder verwandelt werden. G. schlechthin oder Galläpfelsäure, Gallus-G., Digallussäure, Tannin, findet sich in den Galläpfeln, im Sumach und Tee, gelbliches Pulver, in Wasser leicht löslich, liefert durch Fermente oder verdünnte Säuren Gallussäure, durch Erhitzen Pyrogallol; wird als adstringierendes Mittel und zu Blutstillungen verwandt, ferner zu schwarzen Tinten, als Beize in der Färberei; davon verschiedene G. finden sich im Katechu, Kino, Quebracheholz und in den Baumrinden, bes. in der Eichenrinde: Eichen-G., Eichenrot, dient zur Darstellung des loh- und rotgaren Leders; wird aus Rinden ausgezogen und als Gerbsäureextrakt versandt.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 668.
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