Gradmessung

[707] Gradmessung, eine Aufgabe der höhern Geodäsie, die durch Messungen von Bogen auf der Erdoberfläche Größe und Gestalt der Erde zu bestimmen sucht. Die Breiten- oder Meridian-G. geben die Figur der Meridiane; eine solche wurde bereits von Eratosthenes etwa 200 v. Chr. ausgeführt; sie sind zu allen Zeiten wiederholt worden, bes. von Bessel um etwa 1830. Durch die verfeinerten Methoden der Neuzeit, bes. durch die Anwendung des elektr. Telegraphen, ist man in der Lage, auch genaue Längen- oder Parallel-G. auszuführen und so die Dimensionen der Erde auch nach andern Richtungen als nur in den Meridianen zu bestimmen. Die von Baeyer ins Leben gerufene europ. G. sowie die internationale Erdmessung (Geodätisches Institut; s. Geodäsie) bilden Vereinigungen der Gelehrten aller Länder zur gemeinsamen Ausführung dieser Aufgaben. [S. auch Beilage: Entdeckungsreisen.]

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 707.
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