Gral

[708] Gral (altfrz. graal, »Schüssel«), nach mittelalterlicher Sage (der Heilige G.) die wundertätige, aus einem Jaspis bestehende Schüssel, aus der Christus beim Abendmahl gespeist, in der Joseph von Arimathia das Blut Christi aufgefangen, durch Engel auf die Erde gebracht, von der Ritterschaft der Templeisen auf dem unnahbaren Berg Mont-Salvage bewahrt. Die Gralsage wurde zuerst in Frankreich poetisch behandelt, bes. von Chrétien de Troyes (um 1190), der sie mit der Artussage verband, in Deutschland von Wolfram von Eschenbach in »Parzival« und »Titurel«. – Vgl. Birch-Hirschfeld (1877), Hagen (1900).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 708.
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