Johannes [4]

[901] Johannes, Kaiser von Byzanz.J. I. Tzimiskes, geb. 925, ein Armenier, Neffe des Kaisers Nikephoros II. Phokas, ermordete diesen auf Anstiften der Kaiserin Theophano 969 und bestieg den Thron, schlug 971 den russ. Großfürsten Swjatoslaw bei Silistria, eroberte 974-975 ganz Syrien außer Jerusalem wieder, gest. 10. Jan. 976 in Konstantinopel. – J. II. Komnēnos, geb. 1088, folgte 1118 seinem Vater Alexios I. Komnenos, tüchtiger Heerführer und Diplomat, gest. 8. April 1143 in Cilicien. – J. III. Dukas Vatatzes, geb. 1193 in Thrazien, folgte 1222 seinem Schwiegervater Theodoros I. Laskaris von Nicäa, vereinigte 1246 daß Reich der Angelos von Thessalonich mit dem von Nicäa, gest. 30. Okt. 1255 zu Nymphäon. – J. IV. Laskăris, folgte, sechsjährig, 1258 seinem Vater Theodoros II. in Nicäa unter Vormundschaft des Michael Paläologos, der ihn 1261 blenden ließ. Todesjahr unbenannt. – J. V. Paläolŏgos, geb. 1330, folgte 1341 seinem Vater Andronikos III. unter Vormundschaft des Johannes Kantakuzenos, der sich selbst als J. VI. zum Kaiser ausrufen ließ, aber erst 1347 seine Anerkennung durchsetzen konnte. 1354 wurde er von J. V. gestürzt und in ein Kloster gebracht, wo er eine Geschichte seiner Zeit (3 Bde., 1828-32) schrieb. Er starb 1383. Unter J. V. eroberten die Türken 1361 Adrianopel und zwangen den Kaiser 1370 zur Tributpflicht. Er starb 1391. – Sein Enkel J. VII., Sohn Andronikos' IV., zwang 1398 seinen Oheim Manuel II., ihn als Mitregenten anzuerkennen, wurde 1407 mit einem Gebiet in Thessalien abgefunden, starb 1408. – J. VIII., geb. 1391, Sohn Manuels II., folgte diesem 1425, beteiligte sich an dem Ferrara-Florenzer Konzil. Murads II. Siege bei Varna (1444) und auf dem Amselfelde (1448) beschränkten J. auf Konstantinopel, wo er 1448 starb.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 901.
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