Log

1071. Log.
1071. Log.

[72] Log (niederd. Logge), Werkzeug zum Messen der Fahrgeschwindigkeit von Schiffen, besteht aus Logscheit, Logleine, Logrolle und Logglas. Mit dem gewöhnlichen L. [Abb. 1071] mißt man den Weg, den das Schiff in 14 oder 28 Sekunden, der Auslaufzeit einer Sanduhr, des Logglases [g], von einem festen Punkt im Wasser aus zurücklegt. Diesen festen Punkt bildet das Logscheit oder Logbrett [b], ein Viertelkreisausschnitt (Quadrant), das so beschwert ist, daß es mit der Spitze nach oben im Wasser senkrecht schwimmt. Es ist an einer Leine, der Logleine [l], befestigt, die in etwa 50 m Abstand vom Logscheit durch einen weißen Tuchlappen gekennzeichnet ist. Von hier aus ist sie in gleiche Teile geteilt, deren Länge sich zu einer Seemeile (1852 m) verhält wie 14 bez. 28 Sekunden zu einer Stunde und deren Endpunkte durch Bindsel mit entsprechender [72] Zahl von Knoten kenntlich gemacht sind, Knotenlängen (= 6,84 m). Die Logleine ist auf einer Logrolle aufgerollt, die beim Loggen von einem Mann hochgehalten wird. Das Logscheit wird hinten über Bord geworfen, die Logleine rollt ab; sobald der weiße Lappen außenbords geht, wird das Logglas umgedreht und im Augenblick, wo dies ausgelaufen ist, die Leine festgehalten. Die Knotenzahl, die eben außenbords ist, gibt die Fahrt des Schiffs in Seemeilen (auch Knoten genannt) pro Stunde. Mit dem Grund-L. mißt man die Fahrt des Schiffs über den Grund, der feste Punkt ist hier ein Lot. Durch gleichzeitiges Loggen mit beiden L. findet man Richtung und Fahrt des Stroms. Neuerdings wird in Amerika statt des hölzernen Quadranten ein lederner, spitzer Sack benutzt, der dem Wasser größern Widerstand leistet und genauere Ergebnisse liefert als das flache Brett. – Patent-L. (Sillometer), eine Maschine, die aus einer kleinen flachen Propellerschraube besteht, die an einer Leine im Wasser nachgeschleppt wird. Die Umdrehungen der Schraube werden auf ein Räderwerk übertragen, das so berechnet ist, daß es durch Zeiger die Anzahl Seemeilen auf einem Zifferblatt anzeigt, die das Schiff seit Auswerfen des Patent-L. zurückgelegt hat. Das Relings-L., ein Holzscheit, wird frei von der Schiffsseite vorn über Bord geworfen und die Zeit bestimmt, in der es eine auf der Reling abgemessene Anzahl von Metern durchschwimmt, hieraus wird die Fahrt berechnet. Das Relings-L. wird nur bei geringer Fahrt oder zur Bestimmung der Stromgeschwindigkeit vor Anker verwendet.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 72-73.
Lizenz:
Faksimiles:
72 | 73
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika