Marmor

[137] Marmor, körnig-kristallinisches Aggregat von Kalkspatkristallen, Linsen im archäischen Schiefergebirge bildend oder durch Kontaktmetamorphose aus dichtem Kalkstein entstanden. Man unterscheidet: 1) einfache Marmorarten, aus reinem oder mit einem färbenden Pigment versehenem Kalk bestehend (weißer M. oder Statuen M., bei Carrara, auf Paros, im Pentelikongebirge etc., schwarzer M., Lucullan oder nero antico, roter M. oder rosso antico, gelber M. und viele Arten mit gemischten Farben); 2) Breccien, aus eckigen, verschiedenfarbigen oder (Pseudobreccien) aus nur durch Adern geteilten Marmorarten bestehend (der aus sehr kleinen Fragmenten zusammengesetzte Brocatello, der Florentiner Ruinen-M., mit ruinenähnlichen Zeichnungen); 3) Konglomerate, aus runden Bruchstücken (Pudding-M.); 4) zusammengesetzte Marmorarten, fremde Mineralien, z.B. Chlorit, Serpentin, enthaltend (Cipollin, geflammt auf weißem oder rötlichem Grunde, mit Glimmer, Talk oder Chlorit, Muschel- oder Lumachell-M., Schaltiergehäuse enthaltend, am prächtigsten der opalisierende M. von Bleiberg in Kärnten).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 137.
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