Narkotische Mittel

[243] Narkotische Mittel, betäubende Mittel (Narcotĭca), Stoffe, die in geringen Mengen beruhigend, in größern lähmend auf Gehirn und Rückenmark einwirken und dadurch Bewußtlosigkeit erzeugen, weshalb sie als anästhesierende Mittel bei Operationen Anwendung finden. Die meisten gehören dem Pflanzenreich an, so die Alkaloide (Atropin, Daturin, Hyoszyamin, Morphin etc.) und die Blausäure, andere sind künstlich hergestellte chem. Produkte, so Äther, Chloroform, Chloralhydrat, Stickoxydul u.a. Infolge der leichten Gewöhnung des Körpers an alle N. M. muß bei deren öfter wiederholtem Gebrauch zur Erzielung der gleichen Wirkung die Gabe vergrößert werden; andauernder Gebrauch (bei Morphiumsucht, Kokainismus z.B.) führt zu Ernährungsstörungen, gänzlicher Zerrüttung des Nervensystems, frühzeitigem Tode.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 243.
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