Oxyde

[336] Oxȳde, die aus der Verbindung von chem. Elementen oder Radikalen mit Sauerstoff hervorgehenden Substanzen. Die Vereinigung mit Sauerstoff (Oxydatiōn, in früherer Zeit auch Verkalkung genannt, daher Metallkalke s.v.w. Metall-O.) erfolgt lebhaft, unter Feuererscheinung (Verbrennung), oder langsam (Verwesung, Atmung). Je nach der Zahl der in einem O. vorhandenen Sauerstoffatome unterscheidet man Monoxyde, Sesqui-, Di-, Tri-, Tetroxyde; wenn ein Element sich mit Sauerstoff in mehreren Verhältnissen zu verbinden vermag, so bezeichnet man die beständigste Verbindung als Oxyd schlechthin, die weniger Sauerstoff enthaltenden als Oxydul und Suboxyd, die mehr enthaltenden als Super-, Hyper-, und Peroxyd; durch Verlust von Sauerstoff geht ein Körper aus einer höhern in eine niedere Oxydationsstufe über. O. haben an sich weder saure noch basische Eigenschaften; viele vermögen aber durch Verbindung mit Wasser zu Säuren und Basen zu werden; O. liefern dabei Oxydhydrate, Oxydule Oxydulhydrate, Superoxyde Superoxydhydrate. Die, die nicht imstande sind, Säuren oder Basen zu liefern, heißen indifferente O. Oxyd- und Oxydulsalze sind die aus den betreffenden O. durch Säuren gebildeten Salze.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 336.
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