Psychologie

[467] Psychologīe (grch.), Seelenlehre, die Wissenschaft von der Seele und von den Gesetzen des seelischen Lebens. Die Quelle der P. als Erfahrungswissenschaft (empirische P.) ist die Selbstbeobachtung; die rationale P. sucht das Wesen der Seele auf spekulativem Wege zu erkennen. Erstere haben in neuerer Zeit namentlich Herbart und Beneke ausgebildet, letztere die naturphilos. Schule und Hegel. – Vgl. Steinthal, »Einleitung in die P. und Sprachwissenschaft« (2. Aufl. 1881); Lazarus, »Das Leben der Seele« (3 Bde., 3. Aufl. 1883-97); Erdmann, »Psychol. Briefe« (7. Aufl. 1896); Wundt, »Physiol. P.« (5. Aufl. 1902 fg.); ders., »Grundriß der P.« (7. Aufl. 1905), Jodl (2. Aufl., 2 Bde., 1903), Ziehen (6. Aufl. 1902), Külpe, »Grundriß der P. auf experimenteller Grundlage« (1893); Titchener, »Experimental psychology« (1901 fg.), Ebbinghaus (1901 fg.); Geschichte der P. von Siebeck (1880 fg.), Sommer (1892), Dessoir (2. Aufl. 1902 fg.), von Hartmann (1901), Villa (deutsch 1902). – Psycholōg, Seelenforscher, Seelenkundiger; psycholōgisch, zur Seelenkunde gehörig, sie betreffend.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 467.
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