Rose

[556] Rose (Rosa), Pflanzengattg. der Rosazeen, über die nördl. Erdhälfte verbreitet. Wild wachsen in Deutschland: R. canīna L. (Hunds-, Hecken-R., Hagedorn), in Hecken, Gebüschen; ihre durch die Rosengallwespe (Rhodites rosae L.) verursachten moosartigen Gallen (Rosenäpfel, Rosenschwämme, Schlafäpfel, Bedeguare) hielt man früher für ein Schlafmittel; die schlanken Wurzeltriebe beste Unterlage für hochstämmige Garten-R.; R. rubiginōsa L. (Wein-, schott. Zaun-R.) mit weinartigem Geruch; R. cinnamomĕa L. mit zimtbraunen Ästen; R. alpīna L., die R. der Alpen oder Gebirgs-R.; R. pimpinellifolĭa DC. (Bibernell- oder Pimpinell-R.) mit zierlichen Blättchen, bes. an Meeresküsten; R. pomifĕra Herm. (apfelfrüchtige R., echte Hagebutten-R., Rosenapfel) wegen ihrer großen Rosenäpfel angepflanzt; R. rubrifolĭa Vill., in den Südalpen, mit blaurötlichen Blättern. Ausländische Wild-R. sind R. rugōsa Thbg., in Japan, mit sehr großen karminroten Blumen; ebendaher R. multiflōra Thbg. mit rispig angeordneten kleinen Blüten. Die Stammeltern der Garten-R. sind die Zentifolie (R. centifolĭa L.), deren getrocknete Blütenblätter zu adstringierenden Gurgelwässern, Rosenhonig etc. verwendet werden, und von der die Provencer-R., das Burgunder-, Champagner- und Dijonröschen abstammen; die Moos-R. (R. muscōsa Mill.) mit moosartigen Drüsenborsten; R. gallĭca L., die franz. R., auch Essig-, Zucker-, Apotheker-R.; die Damaszener R. (R. damascēna Mill.); die weiße R. (R. alba) aus Transkaukasien, beliebter Zierstrauch; die Kapuziner-R., gelbe R., Eglantine, Feuer-, Fuchs-, Wiener oder türk. R. (R. lutĕa Mill.), aus der asiat. Türkei, kletternd, mit gelben Blüten; gelbe Zentifolie (R. sulphurĕa Ait.); von der Kriech- oder Feld-R. kommt die Ayrshire-R.; diese sowie die Prärie-R. (R. rubifolĭa R. Br.) zur Bekleidung von Wänden, zu Lauben etc. verwendet, mit reichen Doldentrauben (eine Spielart ist die ungar. Kletter-R.); die China-R. (R. chinensis Jacq.) aus China, von der die Bengal- oder Monats-R. (R. semperflōrens Curt.), die Tee-R. (R. fragrans Red., mit sehr vielen Varietäten), die Bourbon-R. (R. borbonĭca Hort., Souvenir de la Malmaison), die Noisette-R. (R. Noisetteāna Red.) stammen. Miniatur-R. sind sehr reichblühende niedrige Sorten (Paquerette, Mignonette, Maréchal Niel); die größte Gruppe bildet die Remontant-R. (R. hybrĭda bifĕra Hort.) mit unzähligen schönen Varietäten und Blendlingen (Prince Camille de Rohan u.a.). Zwischen den verschiedenen Hauptgruppen gibt es zahlreiche Übergänge, z.B. die Teehybriden zwischen Tee- und Remontant-R. (La France u.a.). Die Rosenzucht dient neuerdings bes. der Gewinnung des Rosenöls (s.d.). Über R. von Jericho s. Anastatica und Asteriscus. – Vgl. Betten (2. Aufl. 1903), Olbrich (1903), Hoffmann (1905).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 556.
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