Salizylsäure

[595] Salizȳlsäure, (Ortho-) Oxybenzoesäure, Phenolkarbonsäure, wichtige organische Säure, findet sich als Methylester im Wintergrünöl, wird aus Phenolnatrium und Kohlensäure durch Erhitzen unter Druck hergestellt, bildet [595] weiße, geruchlose, süßlich-sauer schmeckende Nadeln, schwer in kaltem Wasser, leicht in Alkohol und Äther löslich. Sie wirkt fäulnishindernd, gärungshemmend und fieberwidrig, wird bei der Wundbehandlung, Mund- und Zahnkrankheiten, innerlich gegen Gelenkrheumatismus, Magenkatarrh, Typhus, Lungenfellentzündung verwendet, dient zur Konservierung von Früchten, Bier, Wein, leicht schimmelnden Gegenständen. Ihr Natriumsalz (Natriumsalizylat, salizylsaures Natrium), weiße, kristallinische, süß-salzig schmeckende Schüppchen, wird hauptsächlich gegen akuten Gelenkrheumatismus angewendet; salizylsaures Aluminium und salizylsaures Ammonium-Aluminium (Salumin) dienen als Streupulver bei Nasen- und Kehlkopfkatarrhen; Salizylsäureamid (Salizylamid), farb-, geruch- und geschmacklose Nadeln, dient gegen Neuralgien. – Vgl. Kolbe (1875 u. 1876), Fürbringer (1876).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 595-596.
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