Stuart

[781] Stuart (spr. stjuh'rt), altes schott. Geschlecht, soll von einem Zweige der engl.-normann. Familie Fitz-Alan abstammen, der im 12. Jahrh. die Würde eines Steward (daher der Name S.) erwarb. Walter S., Schwiegersohn Roberts I. Bruce, 1371 als Robert II. König von Schottland, Gründer der Dynastie, die seitdem Schottland beherrschte und mit Jakob VI. (s. Jakob I., König von Großbritannien und Irland), dem Sohne der Maria Stuart (s.d.), 1603 auch die Krone von England erlangte. Nach Roberts III. (1396-1406) Tode herrschte eine Zeitlang dessen Bruder, der Herzog von Albany (gest. 1420), und dann dessen Sohn Murdoch, bis ihn Roberts Sohn, Jakob I., 1424 vertrieb und hinrichten ließ. Mit Jakob II. (s.d.) wurde 1688 der Mannsstamm der S. aus England vertrieben; sein Sohn Jakob Eduard (s. Jakob III.), sowie dessen Sohn Karl Eduard (s.d.) suchten vergeblich die verlorenen Reiche wieder zu erlangen. Des letztern Bruder Heinrich Benedikt, 1747 Kardinal, starb als letzter männlicher Nachkomme des königl. Hauses S. zu Frascati 13. Juli 1807. – Vgl. Klopp (14 Bde., 1875-88), Thorton (engl., 1890), Foster (engl., 1902).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 781.
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