Wechselfieber

[960] Wechselfieber, Kaltes Fieber (Febris intermittens), in sumpfigen Gegenden heimische Infektionskrankheit, erkennbar durch heftige Fieberanfälle, die mit fieberfreien Zwischenzeiten regelmäßig abwechseln, hat zur Folge starke Milzschwellung, Störung der Verdauung und oft heftige Neuralgien. Nach der Wiederkehr der Anfälle unterscheidet man ein-, drei- und viertägige W. (Febris quotidiāna, tertiāna und quartāna). Ursache: mikroskopisch kleine, zu den untersten Klassen des Tierreichs (Protozoen, vielleicht auch Kokzidien) gehörige Parasiten, die in die roten Blutkörperchen eindringen und von dem Hämoglobin leben. Außer dieser sog. endogenen Entwicklung findet eine exogene vermutlich in Stechmücken statt. Behandlung: große Gaben Chinin, das die Parasiten im Blute tötet. Das W. ist bes. häufig in den Tropen. Die W. der Tropen, bezeichnet als Malaria-, Batavia-, Polka-, Jungle-, Marsch-, Klima-, Tropen- und Küstenfieber, sind bösartiger als unsere W.; zu vollkommener Heilung ist häufig Rückkehr in die Heimat unerläßlich.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 960.
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