Zeugdruck

[1022] Zeugdruck, örtliche oder topische Färberei, die Herstellung farbiger Muster auf Geweben durch Aufdrucken. Beim Klotz- oder Modeldruck, der ältesten und einfachsten Art, wird das Muster auf einem Holzklotz eingeschnitten und dem Gewebe mit der Hand aufgedruckt. Im Großbetrieb verwendet man Druckmaschinen. Die Plattendruckmaschinen oder Perrotinen (nach ihrem Erfinder Perrot in Rouen benannt) arbeiten mit flachen Holzformen, auf denen das Muster in Messinglinien hervorragt, die Walzendruckmaschinen mit vertieft gravierten Metallwalzen. Beim Tafeldruck werden die Farben direkt aufgedruckt; im andern Falle werden die Zeuge zunächst nur mit Beize (s.d.) bedruckt, darauf fixiert und getrocknet und dann in die Farbebrühe gebracht, wobei die Farben nur an den gebeizten Stellen haften, während sie aus dem übrigen Zeug durch schwaches Bleichen (Buntbleiche) wieder entfernt werden. Besondere Arten des Z. sind: Animalisieren (s. Animalisation), Bandanadruck (s.d.), Battickdruck (s.d.), Berilldruck (s.d.), Fayencedruck (s.d.).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 1022.
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