Canevas

[266] Canevas Ein Wort von vielfacher Bedeutung. Zuerst eine Art roher, flächsener Leinewand; auch ein baumwollenes Gewebe mit erhabenen Streifen, früher häufig zu Unterröcken benutzt. Ferner ein loses Zeug zu Fenstervorsetzern, unter dem Namen Fenstergaze bekannt. Am gebräuchlichsten indessen zur Bezeichnung desjenigen Stoffs, den man jetzt zu den allgemein beliebten Tapisseriearbeiten nicht entbehren kann, nämlich des starksadigen, losen Gewebes, welches gewöhnlich Stramin (s. d.) genannt wird. Ganz abweichend von dem eben erwähnten Begriff des Wortes Canevas, ist die musikalische Bedeutung desselben, ausdrückend das Wortmaß für den Begleitungstext, die einzelnen Worte, welche der Componist den Noten unterlegt, das Sylbenmaß zu bestimmen, ja den Text selbst.

L. M.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 2. Leipzig 1834, S. 266.
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