Noten (Musik)

[452] Noten (Musik). So früh auch das Bedürfniß einer Tonschrift fühlbar wurde, so erhielt sich diese doch viele Jahrhunderte in größter Unvollkommenheit. Die erste, und in der Anwendung unbekannte – Idee wird Terpander (im 6. Jahrh. v. Chr.) zugeschrieben. Die Griechen hatten eine unzählige Menge (man glaubt an tausend) Tonzeichen, die mehr verwirrten, als verdeutlichten. Papst Gregor der Große (600) führte die 7 ersten Buchstaben des Alphabets, welche über die zu singenden Sylben gesetzt wurden, statt jener chaotischen Bezeichnung ein; Johannes von Damaskus (750) erfand statt deren Punkte (Nota), die auf übereinander gezogenen Linien nach Verhältniß der Höhe oder Tiefe der Töne gesetzt wurden. Franco von Köln, Guido v. Arezzo und Johann de Muric, verbesserten allmälig diese Bezeichnung auch nach der Dauer der[452] Töne, bis sie endlich in der Reihe der Jahrhunderte zur jetzigen Vollkommenheit sich herausbildete. Als Auflösung unserer jetzigen Notenschrift ist nur zu bemerken, daß wir drei Notenschlüssel angenommen haben, deren Stand auf einer der fünf Linien unseres Notensystems einen bestimmten Ton bezeichnet, nach dem alle übrigen höhere und tiefere berechnet und gefunden werden. Dieß sind der Baß= F Schlüssel, der das F der kleinen Octave, der C Schlüssel, der das eingestrichene C, und der G Schlüssel, der das eingestr. G bedeutet; daher sind auch die Zeichen dieser Schlüssel selbst aus der Schrift der Buchstaben F. G. und C. entstanden.

Noten (Musik)

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 7. [o.O.] 1836, S. 452-453.
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