Maron, Therese

[120] Maron, Therese, die Schwester Raphael Mengs, geb. 1725, widmete sich, unter der Anleitung ihres Vaters und Bruders, schon von frühester Jugend der Zeichenkunst und Malerei und zeichnete sich besonders in Email-, Pastel- und Miniaturmalerei aus. Sie erlangte bald einen ausgebreiteten Ruf und heirathete in Folge dessen den Chevalier Maron, einen italienischen Maler, welchen ihr Talent, wie ihre Liebenswürdigkeit gleich mächtig anzog. Vom König August III. von Polen bezog sie als Hofmalerin eine Pension, welche ihr später von Rußland ausgezahlt wurde. Von Seiten der spanischen Krone erhielt Th. gleichfalls eine Dotation in Berücksichtigung der großen Verdienste ihres Bruders. Bis[120] an's Ende ihres Lebens, welches den 10. October 1806 in Rom erfolgte, blieb diese talentvolle Künstlerin productiv, und noch als Matrone von fast 80 Jahren hatte sie nichts von ihrer geistigen Lebhaftigkeit und Auffassungsgabe verloren. Die Kunstkenner ziehen sogar ihre Arbeiten aus dieser Periode jenen der früheren vor. Ihre meisten Werke, worunter es wahrhafte Kunstschöpfungen gibt, sind in verschiedenen Privatsammlungen zerstreut.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 7. [o.O.] 1836, S. 120-121.
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