Spargel (Botanik)

[341] Spargel (Botanik), eines der edelsten Gemüse, das schon im vorigen Jahrhundert in unseren Gärten aufgenommen und kultivirt worden ist. In einigen sandigen Gegenden Europa's wächst diese Pflanze wild, bedarf aber bei uns ein gutes lockeres, wohlgebautes Land. Die wohlschmeckenden Wurzelsprossen, welche im Frühjahre über der Erde herauskommen, werden mit einem Messer gestochen. Unter den mannigfachen Abänderungen dieser Pflanzengattung bemerken wir hauptsächlich den holländischen Spargel, der zwar größere[341] und wohlschmeckendere Keime treibt als der unsrige, aber auch leicht ausartet. Die Pflanze erreicht ein Höhe von 4–6 Fuß, besteht aus hohen, runden Stengeln mit vielen Nebenstengeln und seinen, spitzigen Blättern. Die kleinen gelben sechsblätterigen Blüthen lassen erbsenförmige Beeren zurück, deren jede zwei oder drei schwarze Samenkörner einschließt. Zur Zeit der Reise sind die Beeren roth. Die Kultur des Spargels ist etwas umständlich und die Benutzung der dazu eingerichteten Beete beginnt erst im dritten Jahre; dann aber bedarf er auch wenig Mühe und lohnet reichlich. Man schreibt dem Spargel medicinische Wirkung zu; wenigstens gehört er zu den Speisen, die bei mancherlei Krankheiten, und beim Einnehmen dieser und jener Arznei verpönt sind.

L. M.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 9. [o.O.] 1837, S. 341-342.
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