Affect

[858] Affect. Nach MAASS ist ein Affect »ein Zustand, wo eine starke innere Empfindung existiert« (Üb. d. Leidensch. I, 22 f.). Es gibt contemplative und pathologische Affecte (l. c. I, 29). Nach FRIES sind Affecte »alle besonders heftigen sinnlichen Anregungen unseres tätigen Lebens« (Psych. Anthrop. § 69 ff.). Vgl. LICHTENFELS, Gr. d. Psychol, S. 134 ff.. BIUNDE, Empir. Psychol. III, 129. ESCHENMAYER, Psychol. S. 383. STIEDENROTH, Psychol. II, 150. G. SCHILLING, Lehrb. d. Psychol. § 60. DAUB, Anthropol. S. 422. LOTZE, Med. Psychol. S. 520. RABIER, Psychol. p. 516 ff. Nach SERGI sind Affecte »diejenigen[858] Phänomena, welche den affectiven Charakter des Schmerzes oder der Lust haben, soweit sie durch Vorstellungen oder durch sinnliche Bilder erzeugt werden« (Üb. d. Sitz u. d. physische Grundlage der Affecte, Zeitschr. f. Psychol. XIV, 1897, S. 91 ff.). Das Centrum der Affecte ist das verlängerte Mark (l. c. S. 99 f.). Nach STÖRRING sind die Affecte »Verschmelzungen von Organempfindungen und emotionellen Elementen« (Psychopathol. S. 27). Nach STUMPF liegen den Affecten Urteile zugrunde (Üb. d. Begriff d. Gemütsbewegung, Zeitschr. f. Psychol. XXI, S. 47 ff., 49 ff.). Vgl. LIPPS, Leitf. d. Psychol. S. 293 ff.. PAULHAN, Physiol. de l'espr. p. 96 f. Vgl. Leidenschaft.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 2. Berlin 1904, S. 858-859.
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