I. Hebräische Quellen chaßidäischen Ursprungs.

[564] 1. Glaubwürdige historische Nachrichten von chaßidäischen Autoren gibt es im Grunde nicht. Die Führer waren von Hause aus dem Schreiben abgeneigt. Gewöhnlich wird als Hauptquelle בוט םש לעב יחבש angegeben5. Allein ihre Authentizität wird selbst von einem Chaßid bezweifelt, oder vielmehr der Verfasser wird beschuldigt, Falsches hineingebracht zu haben (Walden, שדחה םילודגה םש I, Jod 290: המכב םג המו ןתנ הזבו [ט"שעב יחבש רבחמ] ובלמ אדב רשא םיאדב םירבד םיעשופל די). Nur insofern es mit anderen Quellen übereinstimmt, läßt sich Faktisches daraus entnehmen.

2. Wichtig ist für die Anfänge ein hebräischer Brief Israel Beschts an seinen Schwager Gerschon Kutower, der nach Palästina ausgewandert war. Er ist abgedruckt in Jakob Josephs ףסוי תרופ ןב Ende und in בוט םש רתכ 1795 von Ahron ben Zebi Hirsch Kohen aus Opatow. Dieser Brief ist datiert 1750. Wiewohl viel Mystik darin enthalten ist, so werden doch auch zu viel tatsächliche Spezialien berührt, als daß die Echtheit desselben angezweifelt werden könnte. Dieser Brief gibt einen chronologischen Anhaltspunkt. Die Überschrift lautet: לארשי יבר ברה ןתנש תרגאה תאז רעווטוק ןושרג 'ר וסיגל ןתיש... ףסוי בקעי 'רל ט"שעב; der Brief selbst beginnt: י"קת תנש אקול דיריב יתלבק ק"יג.

3. Ein Briefwechsel zwischen einem Chaßid Joseph von Nemirow und einem Gegner Benjamin Seeb aus Slonim (einem Jünger Elia Wilnas) unter dem Titel הבר אחוכיו, Lemberg 1867. Diese Korrespondenz, welche manches über die ersten Häupter, ihre Doktrinen und ihre synagogalen Divergenzen enthält, fand 1785-86 statt6.

[564] 4. Die Reihenfolge der chaßidäischen Häupter und ihre Jünger: ט"שעבה ידימלתמ שדחה תורודה רדס (anonym verfaßt von Mendel Bodek, einem Anhänger) Lemberg 1865. Der Verfasser, der sehr elegantes Hebräisch zu schreiben versteht, hat Nachrichten über die ältesten Chaßidäer aus Schriften und Traditionen zusammengetragen, freilich mit besonderer Vorliebe für Mirakel.

5. Ein alphabetisches Verzeichnis der meisten chaßidäischen Autoren und ihrer Schriften: םילודגה םש 'ס שדחה (nach Art der Asulaïschen Bibliotheca auctorum et scriptorum) von Ahron Walden, Warschau 1864. Dieses Buch enthält schätzenswerte chronologische Anhaltspunkte, welche bis jetzt in der Geschichte dieser Sekte ganz unbekannt waren. Die sonstigen zahlreichen Schriften der chaßidäischen Autoren enthalten wenig Geschichtliches und höchstens Anhaltspunkte für ihre Theorie.


Quelle:
Geschichte der Juden von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Leipzig [1900], Band 11, S. 564-565.
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