Rosenberg.

[613] Rosenberg ist nach allen vier Anklagepunkten angeklagt. Er trat der Nazi-Partei im Jahre 1923 bei, nahm am Münchener Putsch vom 9. November 1923 teil und versuchte die verbotene Nazi-Partei zusammenzuhalten, während Hitler im Gefängnis war. Er war der anerkannte Parteiphilosoph, der in dem von ihm herausgegebenen »Völkischen Beobachter« und den »NS-Monatsheften«, sowie in zahlreichen von ihm verfaßten Büchern, die Nazi-Lehren entwickelte und verbreitete. Von seinem Buch »Der Mythus des Zwanzigsten Jahrhunderts« wurden mehr als eine Million Exemplare verbreitet.

Im Jahre 1930 wurde Rosenberg in den Reichstag gewählt und er wurde der Vertreter der Partei für Auswärtige Angelegenheiten. [613] Im April 1933 wurde er Reichsleiter und Chef des Außenpolitischen Amtes der NSDAP (APA). Im Januar 1934 ernannte Hitler Rosenberg zum Beauftragten für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung der NSDAP. Im Januar 1940 wurde er zur Errichtung der »Hohen Schule« ausersehen, dem zentralen Forschungsinstitut für nationalsozialistische Weltanschauung und Erziehung, und in Verbindung mit dieser Aufgabe organisierte er den »Einsatzstab Rosenberg«. Am 17. Juli 1941 wurde er zum Reichsminister für die besetzten Ostgebiete ernannt.


Quelle:
Der Prozeß gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Gerichtshof Nürnberg. Nürnberg 1947, Bd. 22, S. 613-614.
Lizenz:
Kategorien: