Barden

[46] Barden waren ein abgeschlossener und geheiligter Sängerstand bei den Kelten, der in Irland und Wales sich bis in die neuere Zeit erhielt. Ganz unstatthaft wurden diese schon von antiken Schriftstellern, Strabo 4. 4, Ammian. Marcell. 15, 9 genannten Barden den alten Deutschen zugeschrieben, indem man sich auf die Stelle in Tacitus Germania, Kap. 3, berief: Sunt illis quoque carmina, quorum relatu, quem barditus vocant, accendunt animos futuraeque pugnae fortunam ipso cantu augurantur; dieses Wort barditus, das den Vortrag bezeichnet, wird als Schildgesang, altn. bardhi = Schild oder als Bartweise erklärt. Klopstock und Gerstenberg sind die Gründer der patriotischen, aus der lebendigen Gegenwart in die Urzeit flüchtenden Bardenpoesie; Klopstock machte aus Barde ein Wort bardiet (zweisilbig), das Bardengesang bedeuten sollte. Herder hat am kräftigsten gegen das Bardenunwesen geeifert.[46]

Quelle:
Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 46-47.
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