Die Barden

[120] Die Barden, eine Art von gottesdienstlichen Personen bei den alten Deutschen Völkern, vorzüglich bei den Galliern, welche in Auvergne und Bourgogne wohnten. Ihr Beruf war, die Heldenthaten ihrer Nation in Versen zu beschreiben und nach dem Ton eines Instruments, welches mit der Leier einige Aehnlichkeit hatte, abzusingen. Die Barden und Druiden unterschieden sich dadurch von einander, daß die letztern die Priester, die erstern die Sänger der Nation waren. – Die alten Schotten hatten gleichfalls ihre Druiden und Barden, als Abkömmlinge von den Celten, welche für ihre Barden eine außerordentliche Liebe hegten. Jeder Befehlshaber hatte seinen Barden, der eine ansehnliche Stelle am Hofe bekleidete. Der merkwürdigste [120] Barde ist ohne Zweifet Ossian. Was die Barden bei den Celten waren, das sind die Scalders bei den Gothen gewesen.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 1. Amsterdam 1809, S. 120-121.
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