Glückshafen auch Glückstopf

[299] Glückshafen, auch Glückstopf, ist der deutsche Name für ital. Lotio, d.i. Loos, seit 1522 Loteria genannt. Das Spiel war in Italien daraus entstanden, dass Kaufleute, um schnell und mit Vorteil zu verkaufen, jedermann[299] gegen ein kleines Stück Geld eine der Nummern ziehen liessen, auf denen ihre Waren verzeichnet waren. Um 1658 wurde der Name in Frankreich gebräuchlich. Anfangs waren die Glückshäfen nur Ausspielungen von Waren, womit jedoch häufig auch einige Geldpreise verbunden waren. In Deutschland kamen sie zuerst bei den Schützenfesten vor, oder dann zu irgend einem frommen Zwecke. In Augsburg werden sie zuerst 1470, in Nürnberg 1487 erwähnt. Schon im 16. Jahrh. gaben des wohlthätigen Zweckes dieses Spieles halber auch Geistliche ihre Ordenshäuser zum Halten einer Lotterie her. Kriegk, I, 469.

Quelle:
Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 299-300.
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