Alcathonvs

[169] ALCATHŎNVS, oi, ( Tab. XXX.) des Pelops Sohn, mußte, wegen des umgebrachten [169] Chrysippus, seines Stiefbruders, von Megara flüchtig werden, und stieß unterwegens auf den cithäronischen Löwen, den er angriff und glücklich erlegete. Weil nun Megareus, König zu Megara, seine Tochter und sein Reich demjenigen versprochen, welcher solchen erlegen würde, so meldeten sich zwar unterschiedene an, die dasselbe wollten gethan haben: allein, als Alkathous zum Beweise, daß er es eigentlich sey, welcher den Löwen erleget hätte, dessen Zunge aus seiner Tasche hervorzog, so erhielt er auch vor andern, was Megarus versprochen hatte. Derichidas 4. ap. Nat. Com. Mythol. lib. V. c. 5. Er errichtete nachher dem agräischen Apollo und der Diana Agrotera einen besondern Tempel, Pausan. Attic. c. 41. soll auch die Stadt Nisa mit Hülfe des Apollo wieder aufgebauet und ihr erst den Namen Megara nach seinem Schwiegervater gegeben haben; daher man sie denn auch Alkathoe genannt findet. Ovid. Metam. VIII. 8. Nachher erschlug er mit einem Opferbrande seinen Sohn, den Kallipolides, als er ihm die Nachricht von seines ältern Sohnes, des Echepolis, Tode bringen wollte, und von ungefähr das Opferholz aus einander stieß. Pausan. ib. c. 42. Seine Gemahlinnen hießen Pyrgo und Evächme, und wurde er nach seinem Tode so fern verehret, daß man ihm ein besonderes Heroum zu Megaris errichtete. Id. ib. c. 43. & Voss. Theol. gentil. lib. I. c. 13.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 169-170.
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