Ilvs [1]

[1341] ILVS, i, ( Tab. XXXI.) des Tros und der Kallirrhoe, einer Tochter des Sca manders, Sohn. Er fand sich in Phrygien bey einem angestelleten Ritterspiele ein, und weil er sich am besten hielt, bekam er funfzig Knaben, und funfzig Mägdchen zum Preise. Diesen fügete dasiger König, nach dem Orakel, noch eine bunte Kuh bey, mit der Ermahnung, daselbst eine Stadt zu erbauen, wo sich dieselbe zuerst niederlegen würde. [1341] Sie that solches bey dem Grabe der Ate; und Ilus erbauete daselbst die Stadt Ilium, bath aber den Jupiter, ihn durch ein Zeichen zu versichern, daß solches ihm angenehm wäre. Er fand darauf des Morgens vor seinem Gezelte das Palladium stehen, und erbauete deswegen der Pallas zu Ehren einen besondern Tempel. Seine Gemahlinn, Eurydice, war des Adrastus Tochter, mit der er den Laomedon zeugete. Apollod. l. III. c. 11. §. 2. 3. Als nachher der besagte Tempel der Pallas in Brand gerieth, so suchte er vor allen Dingen das Palladium zu retten, wagte sich daher ins Feuer, und brachte es auch davon, verlor aber darüber sein Gesicht, weil keine Mannsperson solches sehen sollte, jedoch gab es ihm die Göttinn nachher noch wieder. Dercyllus ap. Plutarch. Parall. minor. n. 17. Er setzete seines Vaters Krieg wider den Tantalus fort und zwang dessen Sohn Pelops, das Land zu verlassen. Sieh Tantalus. Sein Denkmaal stund nebst seiner Bildsäule vor der Stadt Troja auf freyem Felde. Hom. Il. Λ. 166.

Quelle:
Hederich, Benjamin: Gründliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770., Sp. 1341-1342.
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