Eustochium (6)

[134] 6Eustochium, (7. Oct.), eine edle Romerin, wurde in früher Jugend mit einem vornehmen Edelmanne von Cartana verheirathet und durch die feurigen Predigten des seligen Vaters Matthäus von Agrigent bewogen, der Welt zu entsagen und im 18. Lebensjahre den Habit des dritten Ordens zu nehmen, in welchem sie sich durch Wachen, Fasten und fleißigen Kirchenbesuch auszeichnete. Sie ging in die Spitäler und Krankenhäuser, diente den armen Kranken mit großer Liebe und gab ihnen reichliches Almosen, obwohl sie deßs halb von ihrem weltlich gesinnten Ehemanne bittere Vorwürfe und Verfolgungen erdulden mußte, welche sie aus Liebe zu Gott mit größter Geduld ertrug. Weil sie längere Zeit in kinderloser Ehe lebte, bat sie Gott durch die Himmelskönigin um eine Tochter, und gelobte, dieselbe dem Dienste Gottes in einem Kloster zu weihen. Als sie Erhörung gefunden hatte, nannte sie diese Frucht des Gebetes in der heil. Taufe Smaragda, und erfüllte nach dem Ableben des Gatten ihr Gelübde, indem sie die Tochter in ein Kloster der hl. Elisabeth sendete, wo sich diese ihrer Mutter würdige Jungfrau durch Frömmigkeit vor ihren Mitschwestern rühmlich hervorthat, und im Rufe der Heiligkeit lebte und starb. Eustochium aber segnete das Zeitliche im J. 1486, und unsere Quelle nennt sie »selig«. (Sz.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 134.
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