Finianus, S. (6)

[212] 6S. Finianus, Ep. (12. Dec.) Dieser hl. Finian, Bischof von Clonard (Cluanarard, Clunart etc.), nach dem hl. Patricius einer der vorzuglichsten Bischöfe von Irland. wurde geboren in der Provinz Leinster (Lagenia) und verdankte die Kenntniß des christlichen Glaubens den Jüngern des hl. Patricius. Entflammt von Begierde nach höherer Vollkommenheit begab er sich nach Wales, wo er das Glück hatte, den hl. David, den hl. Gildas und den hl. Cathmael zu treffen und mit ihnen zu leben. Dreißig Jahre später, d. h. um das J. 520, kam er wieder in sein Vaterland zurück. Durch seine Tugend und Wissenschaft erweckte er unter seinen Landsleuten den Geist der Frömmigkeit, welcher bisher täglich mehr erkaltet war. Er ergriff alle Mittel, seine apostolischen Arbeiten segensreich zu machen an dauerhaften Früchten, und errichtete an verschiedenen Orten Klöster und Schulen. Seinen Hauptsitz schlug er zu Cluain-Iraird oder Clonard in West-Meath auf, wo er auch seine Hauptschule gestiftet hatte, aus welcher nicht wenige Heilige hervorgingen, die durch ihr Wissen sich auszeichneten. In der Folge ward, Finian zum Bischof von Clonard geweiht. Das Kloster, welches er da erbaute, wurde sehr berühmt, und von allen Seiten her strömte man dahin, um sich in Wissenschaft und Tugend zu bilden. Der heil. Oberhirte wählte sich als Muster den hl. Basilius und den hl. Chrysostomus; zärtlich liebte er seine Heerde und arbeitete mit rastlosem Eifer an dem Heile der ihm anvertrauten Seelen. Er war streng gegen sich selbst, aß nichts als Brod und Kräuter, zu denen Wasser sein Trank war. Ueberließ er sich der Ruhe, dann legte er sich auf die Erde, und sein Haupt auf einen Stein. Nach den Annalen von Innigfallen starb er am 12. Dec. 552. (But. XVIII. 237.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 212.
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