Hemma (2)

[629] 2Hemma (Emma), (26. Jan.), Gemahlin Ludwigs des Deutschen, die Mutter Karlmanns, Ludwigs des Jüngern und Karls des Dicken, deren Abkunft königlich fränkischen Geblütes, jedoch dem Namen der Eltern nach unermittelt ist, war geschmückt mit ausgezeichneten Tugenden. Die königlichen Kinder erzog sie zu aller Gottesfurcht und Frömmigkeit. Das Kloster Obermünster in Regensburg erweiterte sie und beschenkte es reichlich mit Grundstücken und andern Begabungen. Sie hatte dasselbe von ihrem Sohne Ludwig im J. 831 zum Geschenkebekommen, derselbe es aber von dem Bischof Baturich von Regensburg gegen das Kloster Mondsee oder Mansee (Lunae Lacus) in Oesterreich eingetauscht erhalten. Sie war höchst mildthätig und stiftete eine jährliche Spende an die Armen, welche bis zur Zeit der Säcularisation immer an ihrem Todestage vertheilt wurde. Im J. 874 traf die fromme Hemma ein Nervenschlag, der sie lange Zeit aus Bett heftete [629] und ihr die Sprache benahm, bis sie am 26. Jan. (nach Andern am 7. Febr.) 876 in die Ewigkeit schied. Ihr Leib wurde nach Obermünster geführt, wo gegenwärtig das bischöfl. Klerikal-Seminar sich befindet, und in der dortigen Kirche beigesetzt, wo ihr Grabstein noch zu sehen ist und von dem Schreiber dieser Zeilen oft gesehen wurde. Dort wird noch, wie in Klosterzeiten, ihr Jahrtag am 1. Febr. und 3. Nov. mit einem Requiem begangen. Unrichtig ist, daß sie nach St. Emmeram gebracht wurde; der dort aufgefundene Stein bezeichnet wahrscheinlich die Grabstätte der Kaiserin Uta. Im J. 1168 (nach Hund im J. 1163) wurde am 7. Mai ihr Leib aufgefunden, und ein neues Grabmal darüber gebaut. Bei Raderus heißt sie »selig«. (Rad.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 629-630.
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