Hermannus (12)

[671] 12Hermannus, (17. April), mit dem Beinamen »der Deutsche«, wird bei Marchese unter dem Titel »selig« aufgeführt. Sein Geburtsort ist nicht genannt. Von Jugend auf war er aufs Innigste der Frömmigkeit und Andacht zugethan. Er wurde mit dem hl. Hyacinthus vom hl. Dominicus zu Rom in den Orden, welchen er gegründet hatte, aufgenommen, und machte daselbst im Ordenshause der hl. Sabina das Noviciat, zuerst als Laienbruder, bald aber, nachdem er die nothwendigen Kenntnisse sich erworben hatte, als Kleriker. Der hl. Hyacinthus setzte ihn dem zu Friesach in Oberkärnthen gegründeten Kloster vor. Seine hervorragende Frömmigkeit bewirkte die Bekehrung vieler Sünder. Vorzüglich übte er die Andacht zu den heil. Wunden unsers Erlösers und zur seligsten Jungfrau Maria. Von ihm ist das kurze aber schöne Gebet: »Süßester Jesu, würdige mich, deine und meine Mutter, die über Alles liebreich ist, mit dem Munde zu loben, mit dem Herzen zu bewundern und mit der Nachfolge zu verehren.« Von dieser seiner Mutter und Schutzfrau erlangte er, wie er selbst sagte, die zur Erfüllung seines Berufes nothwendigen Kenntnisse. Als er am 17. April des Jahres 1245 im Ordenshause zu Oppeln in Oberschlesien starb, erschien am hellen Mittage ein Kreuz in der Luft, welches durch seinen Glanz die Strahlen der Sonne verdunkelte. (March. II. 239.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 671.
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