Ida, S. (1)

[1] 1S. Ida, V. (15. al. 14. Jan.). Der Name ist wohl verwandt mit Ed = gut, und heißt so viel als die Gute. – Diese hl. Ida, welche auch Ita, Itha, Itta, Ide, Ite, Yta, Ytha und Mida1 geschrieben wird, ist vornehmer Abkunft und hat Irland zu ihrem Vaterlande. Sie lebte von Jugend an gottesfürchtig; ihr Schlafgemach ward öfters von übernatürlichem Lichte erhellt, und gab einmal auch ihr Antlitz einen wunderbaren Schimmer zum Zeugnisse ihres heiligen Sinnes von sich. Als sie sich vornahm, Gott in ewiger Keuschheit zu dienen, widersetzte sich ihrem frommen Vorhaben ihr Vater, und auch der höllische Geist der Unreinigkeit bot alle seine Macht auf, sie von ihrem Entschlusse abzubringen. Allein jener wurde durch eine himmlische Stimme eines Bessern belehrt, und dieser sah sein Mühen vergeblich. Ida nahm den Schleier, verließ auf höhere Weisung ihr Vaterland, sammelte Jungfrauen umsich. unterrichtete sie im heiligen Leben, unterwarf sich selbst aller Strenge und wurde gegen das Ende ihres Lebens immer wunberbar mit himmlischer Speise erquickt. Es [1] wurde ihr in hohem Grade die Gabe der Wunder und Weissagung zu Theil; sie rief durch ihr Gebet drei Todte und einen in der Schlacht Gefallenen wieder ins Leben, heilte einen Gichtbrüchigen mit dem Zeichen des hl. Kreuzes, gab einem Blinden das Gesicht etc., befreite mit Gebet und Almosen ihren Vetter aus dem Fegfeuer, war beim Tode des hl. Comganns1, wußte auch ihren Todestag voraus und starb im 6. Jahrhundert. Ihrer ist in verschiedenen Lebensgeschichten irländischer Heiliger Erwähnung gethan, z.B. in der des hl. Aidanus1, auch im Leben des hl. Pulcherius (13. März). Bei Bucelin ist sie in dem Supplement (S. 11) am 14., jedoch im Hauptwerke am 15. Jan. erwähnt. Derselbe berichtet (im Supplement), daß sie sich in der heil. Nacht einmal überaus sehnte, aus den Händen des hl. Brandanus (Brendanus1), der in ihrem Kloster als Kind erzogen worden war, die Eucharistie zu empfangen. Da habe sie, während sie doch drei Tagreisen entfernt war, so wie Habacuc von den Engeln getragen wurde, sich plötzlich zu dem hl. Abte entrückt gefühlt, der sie mit der heil. Speise ergnickte, und dann sei sie sogleich wieder in ihrem Kloster zurückgewesen. Was die Stadt St. Jies betrifft, welche Wilson irriger Weise von dieser hl. Ida benannt glaubt, so vergleiche man darüber S. Hia. (J. 1062.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 1-2.
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