Ludovicus de Ponte, V. (24)

[940] 24V. Ludovicus de Ponte, (16. al. 27. Febr.) Der ausgezeichnete Diener Gottes Luis de la Puente wurde zu Valladolid in Spanien am 11. Nov. 1554 geboren. Seine Eltern zeigten sich als eifrige Christen in der sorgfältigen Erziehung ihrer Kinder. Ludwig hatte zwei Brüder, die in den Dominicaner-Orden traten, und eine Schwester, die ebenfalls in einem Dominicanerinen-Kloster dem Herrn sich weihte. Von Jugend auf zeigte er große Neigung zur Frömmigkeit, womit er unermüdeten Fleiß in den Wissenschaften verband. In Valladolid lag er unter der Leitung der Dominicaner den philosophischen Studien ob. Zur selben Zeit errichteten die Jesuiten eine theologische Schule in dieser Stadt, in welche sich Ludwig aufnehmen ließ. Sein Lehrer Suarez machte auf ihn einen solchen Eindruck, daß er sich in den Orden aufnehmen ließ, was am 2. Dec. 1574 geschah. Nach zwei Jahren verließ er das Prüfungshaus zu Medina del Campo und ging auf Befehl seiner Obern nach Valladolid, um dort seine theologischen Studien zu vollenden. Im J. 1580 erhielt er die Priesterweihe, lehrte dann im Colleg von Leon Philosophie und Theologie und führte seine Zöglinge auf dem Wege der Gottseligkeit. Er war auch an verschiedenen andern Collegien Lehrer und Rector, so namentlich, wie bei W.-W. (VI. 636) angegeben ist, an der Universität Salamanca. Auch in der Seelsorge war er trotz seiner schwächlichen Gesundheit immer beschäftigt und widmete sich ihr zuletzt ausschließlich. Sein hl. Leben und seine Einsicht in dessen Forderungen machten ihn zu einem trefflichen Seelenleiter; hatte er schon das Amt eines Novizenmeisters höchst segensreich verwaltet, so erreichte er namentlich als Seelenführer der bei den Bollandisten am 9. Juni (II. 149) als ehrwürdig augegebenen Marina de Escobar, welche von Gott begnadigte Jungfrau er 30 Jahre als Beichtvater leitete, und deren Leben er beschrieb, große Berühmtheit. Er verfaßte mehrere ascetische Werke, die eine sehr günstige Aufnahme fanden und von den gelehrtesten Männern mit den ausgezeichnetsten Lobsprüchen überhäuft wurden. Nach W.-W. sind seine Werke in klarer und ruhiger Sprache gehalten, aber dabei doch voll Wärme der Andacht geschrieben und zeigen besonders das praktische Element der christlichen Vollkommenheit. Eine spanische Ausgabe derselben vom J. 1690 umfaßt fünf Foliobände. – Unter den vielen Tugenden des ehrwürdigen Ludwig leuchtete die Demuth, die glühende Gottes- und die thätigste Nächstenliebe hervor. Im Gebete brachte er oft ganze Nächte vor dem allerheiligsten Altarssacramente zu. Nach dem Menol. Soc. J. hatte er zwanzig Jahre vor seinem Tode sich durch ein Gelübde verpflichtet, auch keine läßliche Sünde freiwillig zu begehen. Er ward, wie zum Lohne seiner Abtödtung und seines jungfräulichen Lebens, vieler Offenbarungen gewürdiget und erkannte lange zuvor die Stunde seines Todes. Während der Pest zu Villagarcia, einem Flecken bei Valladolid, im J. 1599 leistete er den Kranken die heldenmüthigste Hilfe. Gerne wäre er als Missionär nach Indien gereist, allein seine Obern verweigerten ihm die Erlaubniß, weßhalb er sich mit desto größerem Eifer dem Dienste des Nächsten im Richterstuhle der Buße widmete. Er starb den 16. Febr. 1624 (nach Zedler am 27. Febr.) im 70. Jahre seines Lebens im Geruche der Heiligkeit zu Valisolet. König Philipp IV. von Spanien, sowie Adel und Clerus suchten beim heiligen Stuhle um seine Heiligsprechung nach. Im J. 1759 bestätigte Clemens XIII. durch ein Decret die heldenmüthigen Tugenden des Dieners Gottes, und allem Anschein nach unterblieb nur wegen Unterdrückung der Gesellschaft Jesu seine Heiligsprechung. Ein Leben des ehrwürdigen Ludovicus de Ponte gab Jochamin zwei Theilen heraus. (St.)


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Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 3. Augsburg 1869, S. 940.
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