Paphnutius, S.S. (7)

[672] 7S. S. Paphnutius et Soc. M. M. (24. al. 25. Sept.). Das Mart. Rom. sagt von diesen hhl. Martyrern am heutigen Tage: »In Aegypten das Leiden der hhl. Paphnutius und seiner Genossen. Als dieser in der Einöde hörte, daß viele Christen in Fesseln geworfen würden, stellte er sich, vom Geiste Gottes angetrieben, freiwillig dem Präfecten, und bekannte offen die christliche Religion. Von diesem wurde er zuerst in eiserne Ketten geschlagen und sehr lange auf der Folter gequält, endlich mit vielen Andern zu Diocletianus geschickt, auf dessen Befehl er an eine Palme angenagelt, die Andern aber mit dem Schwerte getödtet wurden.« Die griechischen Acten des heil. Paphnutius sind mit vielen fabelhaften Wundern angefüllt. Das Menol. Basil., welchem das Obige entnommen ist, erzählt ausführlicher was folgt: Die Grausamkeit des gottlosen Kaisers Diocletianus hat sehr viele Christen, nicht nur Laien sondern auch Mönche zu Martyrern gemacht. Zu den Letzteren gehört auch der hl. Paphnutius, [672] der, in Aegypten geboren, der Welt entsagte und den größten Theil seines Lebens in der Wüste zubrachte. Er verband aber mit dem beschaulichen auch das thätige Leben und machte viele Bekehrungen. Als er erfuhr, daß statt seiner Andere gefänglich eingezogen würden, um für den Glauben an Jesus Marter und Tod zu leiden, stellte er sich freiwillig dem heidnischen Richter. Sogleich wurde er in harte Bande geworfen und so schrecklich gefoltert, daß ihm die Eingeweide aus dem Leibe getrieben wurden. Sein heiliger Schutzengel aber machte ihn wieder gesund, so daß neue Bekehrungen von Heiden erfolgten. Endlich wurde er verurtheilt, an einen Palmbaum angenagelt und so zum Tode gebracht zu werden. Unter dieser Qual gab er den Geist auf. An demselben Tage sollen noch 547 Martyrer enthauptet worden seyn. Die Legende fügt hinzu, daß dieß unter dem Kaiser Diocletian geschehen sey. – Die Menäen berichten an diesem Tage, indem sie das Gedächtniß des heil. Martyrers Paphnutius ehren, ganz kurz: »Die Liebhaber der Welt kreuzigten den Paphnutius, welcher der ganzen Welt schon zuvor gekreuzigt war.« Nach den Acten hieß der Präfect, welcher den Heiligen martern ließ, Arianus. Ein solcher ist auch aus andern Quellen als grausamer Verfolger der Christen in der Thebais bekannt. Ueber Zeit und Ort des Martyrthums ist nichts Näheres zu sagen. Er wird gewöhnlich an eine Palme angenagelt abgebildet. (VI. 681–688.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 672-673.
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