Petrus Pisanus, B. (157)

[837] 157B. Petrus Pisanus, Conf. (17. al. 1. Juni). Dieser Selige, Gründer des Ordens der Einsiedler des heil. Hieronymus, war zu Pisa aus der Familie Gamba curta i. J. 1355 geboren. Er wurde von seinen Eltern zu allem Guten erzogen, und durch das Beispiel seiner seligen Schwester Clara, die zu Pisa Nonne geworden, angeregt, sich in eine Einöde bei Urbino, Monte bello genannt, zu begeben. Dort baute er für sich und 12 Gefährten ein Oratorium und lebte in großer Frömmigkeit. Man erzählt, der selige Petrus sei auf dem Wege von Pisa nach Urbino unter Strassenräuber gefallen, habe aber dieselben bekehrt und mit sich als seine Jünger nach Monte bello genommen. Er suchte das Leben des hl. Hieronymus nachzuahmen und verpflichtete seine Schüler zu strenger Armuth. Der neue Orden wurde auf Verlangen der Einwohner auch zu Urbino, Pesaro, Fano, Venedig, Padua u. Trevigo eingeführt. Bald trat auch der Bruder Angelus von Corsica mit seinen Genossen aus dem 3. Orden des hl. Franciscus, mit Gutheißung des Papstes Eugenius IV. zu den armen Einsiedlern über, deren Orden schon zuvor der Papst Martinus V. der Aufsicht der Franciscaner entzogen und sich und seinen Nachfolgern unmittelbar unterworfen hatte. Der sel. Petrus, welcher im Leben durch Wunder und Weissagungen großen Ruf erhalten, starb i. J. 1455 im 80. Lebensjahre. Sein Leib soll zu Venedig bei den Nonnen des hl. Hieronymus begraben sein. Schon Papst Pius V. und Clemens VIII. nannten ihn »selig«. Papst Innocenz XII. aber vollzog i. J. 1693 die förmliche Beatification. (III. 531.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 837.
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